160 Jahre Eberspächer Gruppe – ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte und damit ein guter Anlass, um zurückzublicken. Der geschäftsführende Gesellschafter Martin Peters und CEO Jörg Steins sprechen über vergangene Leistungen und zukünftige Entwicklungen.
FRAGE: Eberspächer wird am 9. Juli 160 Jahre alt und Sie, Martin Peters, sind seit 25 Jahren an der Spitze. Wie fühlen Sie sich dabei?
Martin Peters: Es erfüllt mich natürlich mit Stolz, dass wir als Familienunternehmen auf eine so lange Tradition zurückblicken können. Und ich bin dankbar, dass ich als fünfte Generation der Familie diese Geschichte ein Vierteljahrhundert lang mitgestalten durfte. Gleichzeitig trage ich große Verantwortung für die vielen Mitarbeiter weltweit. Auch in den aktuell herausfordernden Zeiten stelle ich mich dieser Verantwortung gerne und täglich. Denn meine Aufgabe ist es, das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen.
FRAGE: Schauen Sie trotz des Jubiläums bewusst nach vorne?
Martin Peters: Ja, auch wenn die Geschichte des Unternehmens bedeutsam ist und die Grundlage für den heutigen Erfolg bildet. Es gibt so viele Details, denn Eberspächer hat sich immer wieder neu erfunden: Von der Dachrinne bis zum Sheddach, vom einfachen Schalldämpfer bis zum Fractal Heater, vom schwingenden Feuer bis zum Vorwärmer, den ich per Sprachbefehl starte. Unser Gründer wäre sicher erstaunt, wenn er ein Batteriemanagementsystem oder Wasserstoffkomponenten mit seinem Familiennamen darauf sehen würde. Wir sind ein Paradebeispiel für Innovation und Wandel.
FRAGE: Jörg Steins, ein Blick in die Zukunft als neuer CEO des Konzerns – was sind die wichtigsten Meilensteine, die Sie erreichen wollen?
Jörg Steins: Mein Ziel ist es, ein schlankes und nachhaltig wettbewerbsfähiges Unternehmen aufzustellen. Ein wichtiger Meilenstein ist dabei, das Silo-Denken abzuschaffen und bereichsübergreifend zu arbeiten. Außerdem müssen wir den asiatischen Markt, insbesondere den chinesischen, viel intensiver erschließen. Wir legen die Verantwortung bewusst in die einzelnen Regionen und fordern verbindliches Handeln von allen. Und wenn ich an Technologien denke, ist und bleibt die Offenheit für unterschiedliche Antriebsformen zentral. Wir müssen mit Produkten für die klassischen Antriebsarten Geld verdienen und für alternative Technologien überzeugende Lösungen anbieten. Die kürzlich geschlossenen Partnerschaften sind sehr gute Beispiele dafür, wie wir unsere Produktpalette schnell erweitern können. Darüber hinaus wird es weitere Möglichkeiten geben, die Eberspächer erfolgreich in die Zukunft führen werden.
FRAGE: Tradition ist das eine, Zukunft das andere – was bedeutet das für Eberspächer?
Jörg Steins: Die Zukunft bringt Veränderungen mit sich und wir müssen darauf vorbereitet sein. Das bedeutet, dass wir uns an den Markt anpassen müssen, nicht der Markt an uns. Ich bin überzeugt, dass wir erfolgreich sein werden, weil wir die wesentlichen Voraussetzungen an Bord haben: Wir haben einen globalen Fußabdruck, die Produkte für alle Technologien und hervorragende, gut ausgebildete Mitarbeiter, mit denen wir punkten können. Die Zukunft und der Wandel schaffen auch Chancen, und hier möchte ich auf das Projekt Topsoe verweisen. Auf Topsoe folgte AMBARtec. Offenheit, Neugier und Mut aller Mitarbeiter sind notwendig, um solche Chancen zu ergreifen.
FRAGE: Was wünschen Sie sich für die Unternehmensgruppe?
Martin Peters: Wenn ich es in drei Worten zusammenfassen darf: Zusammenhalt, Beharrlichkeit, Zuversicht. Die aktuellen Zeiten sind herausfordernd und mit dieser Einstellung werden wir zuversichtlich und erfolgreich die nächsten Kapitel unserer Unternehmensgeschichte gemeinsam schreiben. Ich freue mich darauf!